Am gestrigen Montag sind die acht Spieler des FC Bayern München zur deutschen Nationalmannschaft gestoßen. Es sind noch gut zwei Wochen bis zum Beginn der EM 2012 in Polen und der Ukraine. Nach dem desolaten 3:5 gegen die Schweiz wartet noch viel Arbeit auf Bundestrainer Joachim Löw.
Vor allem wird es darum gehen, Bastian Schweinsteiger wieder körperlich und geistig fit zu bekommen. Dem Bayern-Leader scheint die Niederlage im Finale der Champions League gegen den FC Chelsea London immer noch in den Knochen zu stecken. „Du versuchst zwar, den Kopf frei zu kriegen, aber du denkst trotzdem immer an dieses Spiel. Es ist nicht leicht, aber wenn man sich neue Aufgaben sucht, geht‘s einfacher. Die EM ist ein Neuanfang“, so Deutschlands Nummer sieben gegenüber der „Bild“-Zeitung. Am Montag fehlte Schweinsteiger beim Training. Fitness-Coach Benjamin Kugel ließ den Mittelfeldmotor nach dem Aufwärmtraining im „Kraft-Zelt“ rund 30 Minuten auf dem Ergometer schwitzen. Schweini hat eine Prellung in der linken Wade.
Löw muss es nun schaffen, dass der Co-Captain volle 100 Prozent geben kann, wenn das Turnier beginnt. Doch sein verschossener Elfmeter im Shoot-Out gegen Chelsea hängt dem Bayer noch nach. Ob es der Bundestrainer schafft, werden die ersten Spiele gegen Portugal und die Niederlande zeigen.
Indes hat Löw seinen endgültigen Kader bekannt gegeben. Dazu musste der Bundestrainer noch vier Spieler nach Hause schicken. Getroffen hat es Marc-Andre Ter Stegen, Julian Draxler, Sven Bender und überraschenderweise auch Cacau. Der Stürmer mit brasilianischen Wurzeln spielte eine schwache Saison und konnte wohl auch im ersten Lehrgang der DFB-Elf nicht überzeugen. Zudem sieht Löw in Marco Reus eher einen Angreifer anstatt einen Mittelfeldspieler. Daher ist die Nationalmannschaft mit Miroslav Klose, Mario Gomez und eben Marco Reus im Sturm bestens besetzt, zumal Löw eh nur mit einem Angreifer spielen lässt.