Mit dem traditionsreichen Duell der beiden ehemaligen Erzrivalen Bayern München und Borussia Mönchengladbach bricht die Bundesliga am 09. August zu neuen Ufern auf. In ihrer mittlerweile 51. Spielzeit erregt die Liga dabei mehr Aufmerksamkeit als jemals zuvor. Moderne- und volle Stadien, ein ausgeglichenes Teilnehmerfeld und atemberaubender Sport – mit diesen Eigenschaften hat das deutsche Fußball-Oberhaus in den vergangenen Jahren seinen Ruf in der Fußballwelt in beeindruckender Manier aufgewertet. Auch die Tatsache, dass die Bundesliga ein erfolgreiches wirtschaftliches Gegenmodell zu den sich selbst ausschlachtenden anderen Top-Ligen in England, Italien und Spanien entwickelt hat, wird international honoriert.
Nicht zuletzt stellte der deutsche Fußball im Mai erstmals beide Teilnehmer des Champions League-Finales, wo der FC Bayern München im Londoner Wembley-Stadion nach hartem Fight gegen Borussia Dortmund knapp die Oberhand behielt. Jenen Zugpferden der Liga ist es auch zu verdanken, dass die Bundesliga nach wie vor an Strahlkraft gewinnt.
Bayern München auf den Spuren von Madrid, Barcelona und Manchester
So haben sich die steinreichen Münchner nach jahrelangem Sparkurs vor gut eineinhalb Jahren endlich dazu entschlossen, in Sachen Spielertransfers von nun an mit Vereinen wie Real Madrid und Manchester United mithalten zu wollen, anstatt die Liga durch freibeuterische Raubzüge personell ausbluten zu lassen. Der damit verbundene sportliche Erfolg lockte viele weitere Weltstars wie den spanischen Trainer Pep Guardiola oder Thiago Alcantara vom FC Barcelona nach München. Schillernde und herausragende Figuren dieser Kragenweite sorgen wiederum für eine gesteigerte Medienaufmerksamkeit rund um den Globus, was die Kassen der DFL und ihrer Vereine weiter kräftig klingeln lässt.
Auf der anderen Seite haben die Dortmunder 2011 und 2012 mit zwei Meisterschaften hintereinander bewiesen, dass auch mit kostengünstigem Personal eine tolle Mannschaft geformt werden kann. Viele Vereine haben in Folge begonnen das Dortmunder Erfolgsmodell zu kopieren, wobei auch hier schon erste Erfolge ersichtlich werden. Trainer Jürgen Klopp und seine „Jungs“ sind dem Rekordmeister ein mittlerweile fast ebenbürtiger Konkurrent. Zur Freude der Fans ist mittlerweile ein deutscher „Clasico“ (nach Vorbild der Begegnung Real Madrid gegen den FC Barcelona) entstanden, der mehrmals im Jahr die Massen elektrisiert. Dass das hierzu Lande und auch anderswo eher unbedeutende Super Cup-Finale zwischen diesen beiden Teams, jüngst in rund 200 Ländern „Live“ übertragen worden ist, unterstreicht diese Entwicklung einmal mehr.
Meistertitel wird wohl im Zweikampf zwischen Bayern und Dortmund vergeben
Mit ziemlicher Sicherheit ist davon auszugehen, dass die erbitterten Erzrivalen aus München und Dortmund auch diese Saison die Meisterschaft unter sich ausmachen werden.
Abbildung oben: Ausschnitt aus den aktuellen Bundesliga Prognosen der Wettfreunde vor Beginn der Saison 2013/2014. Nicht nur die Buchmacher, sondern auch die Redakteure von wettfreunde.net erwarten bei der Frage nach dem Meistertitel einen Zweikampf zwischen Bayern und Dortmund. Schalke und Leverkusen sind die ersten Anwärter für einen Champions League Platz.
Dahinter ist die Spannung allerdings kaum auszuhalten – denn obwohl der FC Schalke 04 und die Werkself aus Leverkusen Top-Anwärter auf die verbliebenen Champions League-Plätze sind, existiert mittlerweile ein Pool von etwa zehn weiteren Mannschaften, die diesen Teams jederzeit Paroli bieten- und sogar selbst ins Rennen um die Königsklasse einsteigen können. Neben den Liganeulingen Eintracht Braunschweig und Hertha BSC Berlin, werden wohl lediglich die „üblichen Verdächtigen“ aus Augsburg, Nürnberg und Mainz über den kompletten Saisonverlauf hinweg gegen den Abstieg kämpfen. Das jüngste Beispiel des SV Werder Bremen, sollte jedoch sämtlichen höher ambitionierten Teams einen Wink mit dem Zaunpfahl gegeben haben, dass das Abstiegsgespenst auch vermeintlich arrivierten Vereinen bis zum finalen 34. Spieltag im Nacken sitzen kann.
Auch abseits des Sports hat die Bundesliga nach wie vor allerhand zu bieten. Die ständige Medienpräsenz bei allen 18 Vereinen bringt immer wieder neue Geschichten zum Vorschein, die nach deren Ansicht besser in der Kabine oder im Privatleben der Stars bleiben sollten. Längst hat die Liga den Charakter einer modernen Seifenoper angenommen, deren Dramaturgie an Überraschungen und Paukenschlägen nur mehr schwer zu überbieten ist. Ebenso wie Steuerverbrechen, nächtliche Autobahn-Rennen oder Geschichten aus dem Rotlicht-Milieu in negativer Weise, füttern die Profis durch Traumhochzeiten, Friseurbesuche oder sonstige Anekdoten auf positivem Wege die Geschichtsbücher. Deshalb heißt das Motto der Bundesliga auch im Spieljahr 2013/14: „Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt.“